französischer Soziologie und Philosoph; emeritierter Forschungsdirektor am Centre national de la recherche scientifique (CNRS) und der École des hautes études en sciences sociales (EHESS), Centre Morin; Résistancekämpfer gegen die deutsche Besatzung; Werke u. a.: "La méthode"

* 8. Juli 1921 Paris

Herkunft

Edgar Morin wurde am 8. Juli 1921 als Edgar Nahoum und einziger Sohn des Geschäftsmannes Vidal Nahoum und seiner Frau Luna Beressi in Paris geboren. Er stammt aus einer säkularen jüdischen Familie mit sephardischen Wurzeln, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Thessaloniki über Marseille nach Paris auswanderte. Seine Mutter starb, als er zehn Jahre alt war. Im Buch "Vidal et les siens" (1989) beschrieb M. die Geschichte seiner Familie.

Ausbildung

M. studierte an der Pariser Sorbonne Geschichte, Geografie und Jura.

Wirken

Bedeutung und Einordnung

Bedeutung und EinordnungM. gilt als streitbarer Intellektueller, überzeugter Europäer ("Europa denken", 2001) und Vordenker der Komplexitätstheorie und des Konstruktivismus. Seine Forderung, den einseitigen (natur-)wissenschaftlichen Blick zugunsten eines differenzierten Ansatzes der "vielfach gekreuzten Perspektiven und des komplexen Denkens" zu erweitern, machten ihn zum Pionier der interdisziplinären Forschung (vgl. SZ, 8.7.2021). Der "Prophet des Komplexen" (ebd.) gab mit dem sechsbändigen Hauptwerk "La ...

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